Bundeskanzler Schröder will die hohen bioethischen Standards in Deutschland abschaffen

13.09.2005

Zu den Äußerungen von Bundeskanzler Gerhard Schröder in dem heute vom Evangelischen Pressedienst veröffentlichten Interview nimmt der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel MdB, wie folgt Stellung:

„Die Art und Weise, wie Bundeskanzler Gerhard Schröder die hohen vom Deutschen Bundestag beschlossenen bioethischen Standards sowohl des „Embryonenschutz-“ als auch des „Stammzellgesetzes“ abermals in Frage stellt, offenbart nicht nur seine fehlende Wertschätzung der Gewissensentscheidung der Mitglieder des Deutschen Bundestages, sondern auch seine notorische Unwilligkeit, sich für den konsequenten Schutz der Unantastbarkeit der Menschenwürde vom Beginn des Lebens an einzusetzen. Das dürfte – gerade vor der Bundestagswahl - viele Christinnen und Christen nicht gleichgültig lassen.

Wenn Schröder behauptet, Deutschland dürfe die Augen nicht vor der internationalen Entwicklung verschließen, so missachtet er, dass die Gründe, die gegen die verbrauchende Embryonenforschung und das Forschungsklonen sprechen, eben gerade nicht wirtschaftlicher, sondern ethischer Natur sind. Auf der Basis des christlichen Menschenbildes lässt sich aber in ethischer Hinsicht eine Verzwecklichung menschlichen Lebens – selbst vor dem Hintergrund noch so großer Therapie- und Heilshoffnungen – auf keinen Fall rechtfertigen.

Es muss stattdessen bei einer verantwortlichen Biopolitik, so wie sie von der Union vertreten wird, immer um den Schutz des Embryos und damit auch um die größtmögliche Vermeidung der Tötung von menschlichem Leben gehen. Aus gutem Grunde zieht hier deshalb das deutsche Stammzellgesetz enge Grenzen.

Unabhängig von der verfehlten ethischen Argumentation des Bundeskanzlers muss klar gestellt werden, dass die rechtlichen Bedingungen, unter denen in Deutschland geforscht werden kann, völlig ausreichend sind. Nicht die rechtlichen Einschränkungen bei der Embryonenforschung, sondern die schlechte Forschungspolitik von Rot-Grün und die unzureichende Finanzierung sind die wahren Ursachen der Schwächen des Forschungsstandorts Deutschland. Hier gilt es in Zukunft anzusetzen.“

Berlin, den 13.09.2005