Der EAK verurteilt die schleichende Abschaffung des Religionsunterrichts

11.04.2003

Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) beobachtet mit Bestürzung den systematisch betriebenen Abbau des Religionsunterrichts in Berlin und Brandenburg. Das Unterrichtsfach Religion stellt im Fächerkanon der allgemein bildenden Schulen eine tragende Säule dar, der nun auch durch die verfehlte Bildungspolitik des Berliner Senats langsam aber sicher das Fundament entzogen wird.

Durch die massiven Kürzungen der Zuschüsse für den Religionsunterricht durch den rot-roten Senat, die einen klaren Rechtsbruch der vertraglichen Vereinbarungen zwischen dem Land Berlin und der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg darstellen, ist ein flächendeckendes Angebot des Religionsunterrichts – trotz des hohen Bedarfes - auf Dauer nicht mehr gewährleistet. Wenn führende SPD-Politiker gleichzeitig über die Einführung des umstrittenen Faches „LER“ in Berlin nachsinnen, kann der EAK hier in erster Linie nicht ein Problem fehlender Gelder erblicken, sondern wertet diesen Schritt als eine ideologische Kampfansage gegen Kirche und Christentum.

Außerdem offenbart sich hier einmal mehr die verlogene Wertedebatte von SPD und PDS: Noch vor den Wahlen wurde das Versprechen abgegeben, mehr Geld für den Bildungsbereich bereitzustellen. Doch das etablierte Fach „Religion“ gehört offensichtlich nicht zum Bildungsbegriff der jetzigen Berliner Regierung!

Es darf nicht sein, dass der konfessionelle Religionsunterricht durch die kulturkämpferische Politik von rot-rot schleichend aus dem Lehrangebot verdrängt wird. Der EAK befürchtet, dass von der jetzigen Politik in der Bundeshauptstadt eine Signalwirkung für andere Bundesländer ausgeht, was es unbedingt zu verhindern gilt!

Er begrüßt daher die Klage der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg vor dem Verwaltungsgericht gegen die einseitige Aufkündigung der Vereinbarungen

über die Finanzierung des Religionsunterrichts durch den Senat und fordert statt eines staatlich auferlegten Wertemixes, der sich auf Beliebigkeit gründet, eine verlässliche christliche Alternative durch die Einführung eines ordentlichen Wahlpflichtfachbereiches. Nur so wird dem konfessionellen RU endlich sein ihm gebührender Platz im Bildungs- und Wertekanon eingeräumt. Junge Menschen haben im Rahmen einer allumfassenden Bildung ein Anrecht darauf, dass ihnen auf dem Fundament christlichen Glaubens aus erster Hand die Horizonte erschlossen werden, die unsere abendländische Kultur und Geschichte entscheidend geprägt haben.

Berlin, den 11.04.2003