EAK begrüßt neues Nachdenken über Tugenden

23.11.2006

Anlässlich des heute veröffentlichten Gemeinsamen Wortes des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz zur Zukunft unseres demokratischen Gemeinwesens unter dem Titel „Demokratie braucht Tugenden“, erklärt der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel MdB:

„Das Gemeinsame Wort der Kirchen „Demokratie braucht Tugenden“ ist äußerst begrüßenswert. Es ruft uns erneut ins Bewusstsein, dass es für die Zukunft unserer Demokratie von entscheidender Bedeutung ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes ihren je eigenen Beitrag zu einer förderlichen Gemeinschaftskultur aktiv und verantwortlich mit einbringen. Die persönliche Verantwortung in ethischer und politischer Perspektive ist in einem freiheitlich-demokratischen Gemeinwesen nicht delegierbar.

Deshalb ist es wichtig und unverzichtbar, wenn die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz eine neue Besinnung auf die Gestaltungskraft von Tugenden einfordern. Nicht schon das bloße Beschwören von Grundwerten und Prinzipien befördert eine menschenwürdige Kultur des gesellschaftlichen und politischen Miteinanders. Erst die Umsetzung und Bewahrheitung dieser Werthaltungen in persönlich gelebter Verantwortung setzt segensvolle Kräfte frei.

Es wird im Gemeinsamen Wort mit Recht betont, dass gerade auch Politikern sowie Interessen- und Medienvertretern gegenüber hohe individualethische Verhaltenserwartungen entgegengebracht werden. Dazu gehören insbesondere Glaubwürdigkeit, persönliche Integrität und Wahrhaftigkeit. Wenn diese Tugenden in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr erkennbar werden, nimmt unsere Demokratie langfristig schweren Schaden. Es ist ein großes Verdienst dieses Textes, neben den notwendigen sozialethischen, auch die individualethischen Perspektiven als unverzichtbare Grundlagen unseres Gemeinwesens wieder neu in Erinnerung zu rufen.“

Berlin, den 23.11.2006