Europäisches und weltweites Klonverbot ist oberstes Gebot

12.08.2004

"Dass in Großbritannien nun offensichtlich der Startschuss zum therapeutischen Klonen beim Menschen gefallen ist, stellt einen zutiefst bestürzenden ethischen Dammbruch im europäischen Kontext dar. Die britische Klongenehmigung ist nicht nur als ein fatales Signal für das Zusammenwachsen der Europäischen Union als Wertegemeinschaft zu betrachten, sondern auch als schwerer Rückschlag für die weltweiten Bemühungen um den konsequenten Schutz des Lebens und der Würde des Menschen.

Wenn sich die Briten anschicken, nach dem Vorbild der Südkoreaner, menschliche embryonale Stammzellen zur medizinischen Grundlagenforschung zu erstellen, ist hier die entscheidende Grenzüberschreitung zur völligen Verzwecklichung und Instrumentalisierung des Menschen vollzogen.

Es ist zutiefst empörend, dass menschliches Leben eigens zu Forschungszwecken erzeugt und vernichtet werden soll. Dies widerspricht in eindeutiger Weise nicht nur grundlegend dem christlichen Menschenbild, sondern fällt auch noch hinter die aufklärerischen und humanistischen Traditionen Europas zurück, wie sie etwa von Immanuel Kant formuliert worden sind. Der Weg des therapeutischenKlonens ist und bleibt als ein Irrweg eines die Menschenwürde antastenden Forschens zu werten und darf darum weder im Namen der Forschungsfreiheit vorgenommen noch mit dem Pathos der hehren Krankheitsbekämpfung gerechtfertigt werden.

Europa steht jetzt ethisch am Scheidewege. Die Bundesregierung und die Op-positionsparteien sind dazu aufgerufen, mit vereinten Kräften alle politischen Hebel in Bewegung zu setzen, eine Sanktionierung aller Formen des Klonens in Europa und weltweit tatkräftig durchzusetzen."

Berlin, den 12.08.2004