Gegen das Vergessen – Für die Erinnerung

18.02.2009

Anlässlich seines Besuches der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, erklärt der Bundesvorstand des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK):

„Das 20. Jahr des Mauerfalls ist für uns sowohl ein Anlass der freudigen Dankbarkeit als auch der mahnenden Erinnerung. Dankbar sind wir dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR im Vertrauen auf Freiheit und Demokratie die Mauern von Unrecht, Unterdrückung und Teilung niedergerissen haben. Deutschland kann glücklich sein über das Wunder der friedlichen Revolution. Gleichzeitig ist es auch nach zwei Jahrzehnten unsere politische Pflicht, all derer zu gedenken, die vierzig Jahre lang unter der DDR-Diktatur gelitten haben, verfolgt bzw. an ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung gehindert wurden.

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist ein Symbol für die ganze Menschenverachtung des Sozialismus und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Aufklärung des DDR-Unrechts. Als EAK setzen wir uns für die volle historische Aufarbeitung der Gewaltherrschaft der DDR ein. Dies gebietet der Respekt vor den zahllosen Menschen, die durch Verfolgung, Folter, Beraubung ihrer Menschenwürde und Freiheitsrechte oder gar den Verlust des eigenen Lebens zu Opfern der unmenschlichen Methoden der SED und ihrer Vollstrecker in der Stasi wurden.

Es darf weder in den Schulen noch an den Universitäten Deutschlands in Vergessenheit geraten, dass die DDR den Menschen alle demokratischen Freiheitsrechte vorenthielt und ein diktatorischer Unrechtsstaat war. Deshalb ist es eine wesentliche Aufgabe unserer gesamten Gesellschaft, jetzt und in Zukunft die Erinnerung an das DDR-Unrecht wach zu halten. In Deutschland darf es nie wieder politischen Kräften gelingen, im Namen des Kommunismus und Totalitarismus die Werte von Freiheit, Demokratie und Menschenwürde mit Füßen zu treten. Gerade in Zeiten, in denen die Täter von einst sowie ihre Sympathisanten in einer wieder erstarkten Linken ein neues politisches Zuhause gefunden haben, sind wir aufgerufen, jeder Form der Geschichtsverfälschung und der nostalgischen Verklärung der DDR aus diesen Reihen entgegenzutreten. Die Pflege der Erinnerungskultur ist auch in Zukunft ein wichtiger Baustein für die Bewahrung von Demokratie und Freiheitsrechten in Deutschland.“

Berlin, den 18.02.2009