Käßmann und Stoiber einig: Gewalt nicht tolerieren, Familien stärken

03.06.2002

Nach einem Treffen der evangelischen Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann mit dem Kanzlerkandidaten von CDU und CSU, Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, in Hannover erklärten beide, dass es darauf ankomme, die Familien in ihrer Erziehungsaufgabe zu stärken, um Gewalt zu verhindern. Käßmann betonte, dass Kinder vor allem „offene Ohren, offene Türen, offene Sinne“ ihrer Eltern bräuchten. Das stärke die Persönlichkeit und gäbe Kindern Orientierung. Die Landesbischöfin: „Erziehen ist keine Nebenaufgabe, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung ersten Ranges. Dabei brauchen die Familien die Unterstützung aller.“

Der CSU-Vorsitzende betonte, dass die große Mehrheit der Eltern eine hervorragende Erziehungsarbeit leisteten. Allerdings dürfen Kinder nicht länger zum Armutsrisiko werden. Stoiber: „Die Förderung der Familie ist eine Investition in die Zukunft. Deshalb wollen wir ein Familiengeld einführen.“ Das Grundgesetz mache es zur Pflichtaufgabe, die Familien zu unterstützen. Auch Stoiber sieht darin die wichtigste Gewaltprävention. Käßmann und Stoiber sehen es als Aufgabe von Kirche und Politik an, das christliche Leitbild der Familie zu schützen und zu fördern, Benachteiligungen bei der Gründung einer Familie abzubauen und die Vereinbarkeit von Elternschaft und Berufstätigkeit nachhaltig zu verbessern.

Gemeinsam appellierten Käßmann und Stoiber an die Medien, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Sie forderten eine „Abrüstung auf dem Bildschirm“. Gewalt dürfe nicht verherrlicht und toleriert werden, man brauche eine neue Kultur der Ablehnung von Gewalt. Dabei müssten die Medien eine Vorreiterrolle einnehmen, so Käßmann und Stoiber.

Weitere Punkte des Gesprächs von Bischöfin und Kanzlerkandidat waren neben sozialen Themen auch das Verhältnis zwischen Staat und Kirche sowie die Europapolitik.

Berlin, den 03.06.2002