Leben schützen, Leben bewahren, zum Leben ermutigen

04.09.2003

Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) begrüßt die Einrichtung "Babyklappe" als Hilfsangebot für Frauen in extremer Notsituation

Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU befürwortet das Konzept der "Babyklappe" als Antwort auf eine extreme Notsituation einer Mutter und hält eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne für notwendig, um das Bekanntwerden dieser und vergleichbarer Einrichtungen zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Das erklärte der Bundesvorstand des EAK unter Leitung des Vorsitzenden, Thomas Rachel MdB, bei seinem Besuch im Berliner Krankenhaus Waldfriede. Im Gespräch mit der dortigen Krankenhausseelsorgerin, Frau Pastorin Gabriele Stangl, die den Bundesvorstand des EAK über dortige Einrichtung der "Babyklappe" informierte, wurden neben dem Nutzen eines solchen Hilfsangebots für Frauen in extremer Not auch die ethischen Probleme diskutiert, die sich in diesem Zusammenhang auftun.

Es wurde deutlich, mit welch hohem persönlichen Einsatz und seelsorgerlicher Kompetenz die "Babywiege Waldfriede" eine erfolgreiche Arbeit für den Lebensschutz leistet.

In Deutschland kommt es Jahr für Jahr immer wieder zu geheimen Geburten, zur Aussetzung und zur Tötung von Neugeborenen. Die Hintergründe für eine Aussetzung oder gar Tötung eines Kindes sind vielschichtig und entsprechende Fälle sind in allen Bereichen der Gesellschaft zu finden. Die Einrichtung einer "Babyklappe" ist dabei eines unter mehreren präventiven Angeboten, die Hilfe in akuter Not leisten und jenen Frauen Schutz vor gesellschaftlicher Diskriminierung bieten, die ihrer Aufgabe als Mutter nicht gerecht werden können. Es will Hilfsangebot für Frau und Kind sein, dient dem Lebensschutz des Kindes durch Inobhutnahme und gegebenenfalls auch der Frau durch Beratung und Unterstützung. Ziel ist es, die Aussetzung oder gar Tötung eines Neugeborenen zu verhindern und den betroffenen Frauen Hilfe und Unterstützung auf der Suche nach einer tragfähigen Lebensperspektive zu leisten.

Kritiker der "Babyklappe" betonen das Recht des Kindes, seine Herkunft erfahren zu können. Der EAK ist der Ansicht, dass das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung nicht über dem Schutz des Lebens und der Gesundheit stehen darf. Im Vordergrund müsse stets das Leben von Mutter und Kind stehen.

"Es ist gut für ein Kind, seine Herkunft zu kennen, wichtiger aber ist es zu leben", erläuterte der EAK-Bundesvorsitzende, Thomas Rachel MdB.

Pastorin Stangl berichtete aus ihrer seelsorgerlichen Praxis im Krankenhaus "Waldfriede", dass die überwiegende Zahl der Mütter den in der Babyklappe stets hinterlegten Identifikationsbrief mitnehme und bereits nach kurzer Zeit aus ihrer Anonymität heraustrete. Nicht selten gelinge es in der seelsorgerlichen Begleitung, dass die Mütter sich schließlich doch für ein Leben mit ihrem Kind entscheiden. Der EAK hob hervor, dass die Inanspruchnahme einer "Babyklappe" stets in ein umfassendes Beratungs- und Hilfsangebot eingebunden sein müsse.

Der Bundesvorstand des EAK hat beschlossen, einen Antrag auf dem kommenden Bundesparteitag der CDU einzubringen, um das Hilfsangebot "Babyklappe" bundesweit zu unterstützen.

Berlin, den 04.09.2003