SPD ehrt atheistischen Verband in Berlin

16.03.2005

Anlässlich des heutigen Empfangs des Humanistischen Verbandes Deutschlands, Landesverband Berlin, in der SPD-Parteizentrale erklärt der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Thomas Rachel MdB:

„Es ist zutiefst befremdend, dass die Bundes-SPD das Willy-Brandt-Haus für die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Humanistischen Verbandes zur Verfügung stellt. Sie bietet damit einer Organisation ein Forum, die sich unverhohlen zu ihrer atheistischen und antikirchlichen Gesinnung bekennt.

Noch am gestrigen Abend fand am gleichen Ort die Vorstellung des neuen Buches „Politik und Anstand. Warum wir ohne Werte nicht leben können“ von Hans-Jochen Vogel statt. Bei dieser Gelegenheit sprach der bekennende Christ auch über seinen Glauben, der ihm in schwierigen politischen Situationen immer wieder eine Stütze gewesen sei. In seinem Buch schreibt er, dass er ohne die Orientierung, die ihm der Glaube bietet, „öfter der Versuchung der Beliebigkeit erlegen“ wäre.

Dieser Satz sei dem SPD-Generalsekretär, Klaus Uwe Benneter, der als Festredner seiner Partei bei dem heutigen Empfang sprechen wird, ins Stammbuch geschrieben. Die SPD wäre gut beraten, sich in Wertefragen an ihren alten Parteigranden zu orientieren. Ob es der politische Anstand gebietet und der Glaubwürdigkeit dient, im Willy-Brandt-Haus an dem einen Abend über christliche Werte zu sprechen und am darauf folgenden Tag einen Empfang für einen Verband mit einer klar christentumsfeindlichen Ideologie auszurichten, ist mehr als fraglich. Um sich als verlässlicher Gesprächspartner für die Kirchen zu qualifizieren, trägt dieses Beispiel mit Sicherheit nicht bei. Vielmehr offenbart sich hier einmal mehr die Wertebeliebigkeit der Sozialdemokratie.“

Berlin, den 16.03.2005