Thomas Rachel MdB neuer EAK-Bundesvorsitzender

13.06.2003

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel (Düren) ist zum neuen Bundesvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU/CSU in Deutschland gewählt worden. Er erhielt auf der EAK-Bundestagung in Halle 68 von 76 abgegebenen Stimmen (95,8 Prozent).

Thomas Rachel, bisher Landesvorsitzender des EAK in Nordrhein-Westfalen, wird damit Nachfolger des früheren Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert MdB, der den EAK Deutschlands zehn Jahre geleitet hat.

Seit über fünfzig Jahren besteht der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU Deutschlands als Zusammenschluss der evangelischen Christen in der Union, dem heute 200.000 Mitglieder angehören. Weitere Vorgänger von Thomas Rachel als EAK-Vorsitzende sind die heutige CDU-Parteivorsitzende Angela Merkel, Peter Hintze, Albrecht Martin und der frühere Bundespräsident Roman Herzog.

Für den neuen EAK-Bundesvorsitzenden bleibt das "C" im Namen der Union tragendes Fundament christdemokratischer Politik. Das "C" müsse als Orientierung von Politik in christlicher Verantwortung in den Entscheidungen von CDU und CSU stärker sichtbar werden. Insofern sei das "C" Herausforderung und Chance.

In seiner Rede schlug Thomas Rachel vor, dass sich der EAK künftig auch der Menschenrechtsarbeit widmen wird. Weitere Themen werden die Sicherung des Religionsunterrichts in Deutschland und eine würdevolle Sterbebegleitung sein. Rachel lehnt die aktive Sterbehilfe ab: "Der Evangelische Arbeitskreis tritt für ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt ein. Das Leben ist ein Geschenk Gottes. Deshalb lehnen wir es auch ab, lebenserhaltende Maßnahmen nur bestimmten Altersgruppen zugänglich zu machen. Eine Entscheidung zwischen wertem und unwertem Leben kommt nicht in Frage." Der neue EAK-Bundesvorsitzende forderte den Ausbau der Palliativmedizin und der Hospizarbeit in Deutschland.

"Wer an Familien und Kindern spart, spart an gesellschaftlicher Zukunftsfähigkeit", kritisierte der EAK-Bundesvorsitzende auf der Bundestagung in Halle. Eine Ausweitung der Ganztagsangebote müsse bedarfsorientiert erfolgen und von den Bedürfnissen und Erwartungen des Kindes und der Familie her konzipiert werden. Rachel: "Die ‚Lufthoheit über den Kinderbetten‘ werden wir keiner politischen Partei zubilligen." Die Ganztagsschule als Zwangsschule für alle komme nicht in Frage. Ganztagsangebote müssten familienergänzend und nicht familienersetzend sein.

Berlin, den 13.06.2003