Anlässlich der jüngsten Christenverfolgungen und Pogrome gegen Kirchen in mehreren muslimischen Ländern erklärt der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel MdB:
„Die gewalttätigen Ausschreitungen eines hasserfüllten und blindwütigen Mobs in mehreren islamischen Ländern haben nun auch die ersten Menschenleben gefordert. Die schändlichen Verbrechen in Nigeria und Pakistan richteten sich dabei gezielt gegen Christen und christliche Kirchen. Unter den Todesopfern in der nigerianischen Stadt Maiduguri waren drei Kinder und ein katholischer Priester.
Dieser Umstand ruft uns in alarmierender Weise in Erinnerung, dass es in nahezu allen Ländern, in denen der Islam herrscht, zu massiver Unterdrückung des christlichen Glaubens bzw. anderer Religionen, aber auch immer wieder zu regelrechten Verfolgungen und Pogromen gegen die Kirchen kommt. Unseren verfolgten christlichen Schwestern und Brüdern sowie ihren Angehörigen werden wir fürbittend gedenken. Wir müssen aber auch in gleicher Weise politisch gezielt darauf hinwirken, den Druck auf all diejenigen Staaten und Regime zu erhöhen, in denen solche Gräueltaten leider allzu oft an der Tagesordnung sind bzw. nicht selten auch System und Tradition haben.
Die unterdrückerischen Zustände in den meisten muslimischen Ländern, die Missachtung der Religionsfreiheit, die Ungleichbehandlung der Frau und die Abwesenheit eines freiheitlich-demokratischen Rechtssystems sind international nicht länger hinnehmbar. Das gilt übrigens auch für die Türkei, die sich anschickt, Mitglied der EU werden zu wollen. In ihr herrscht nach wie vor keine Religionsfreiheit, und Christen werden im Alltagsleben bis heute massiv diskriminiert und benachteiligt.
Der Dialog mit den Muslimen in unserem Land ist von großer Bedeutung. Er muss von uns aber auf einem klaren Wertefundament geführt werden. Von der großen Zahl der friedlich in unserem Lande lebenden Muslime erwarten wir, dass sie sich von denjenigen in überzeugender Weise abgrenzen, die in Gesinnung, Wort oder Tat meinen, an den Grundfesten unseres freiheitlich-demokratischen Staates und unseres sowohl christlich-abendländisch als auch durch die Aufklärung geprägten Wertesystems rühren zu können.“
Berlin, den 22.02.2006
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