Zulassung aktiver Sterbehilfe wäre ethischer Dammbruch

07.04.2004

Der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel MdB, erklärt:

"Ausgerechnet in der Karwoche 2004 fordern Bundestagsabgeordnete von SPD, Grünen und FDP die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe. Dies wäre ein ethischer Dammbruch. Demgegenüber muss klar und deutlich gesagt werden, dass auf der Basis des christlichen Menschenbildes Euthanasie in keinem Fall eine Antwort auf die Probleme am Ende des Lebens sein darf. Während Christen in aller Welt sich zu Ostern erneut in der Gewissheit stärken lassen, dass unser Leben und Sterben allein in Gottes Hand liegt, propagieren einige Politiker unseres Landes wie Rolf Stöcker (SPD) den Irrglauben unbeschränkter Selbstbestimmung bzw. Selbstverfügung und bedienen ein völlig verfehltes Verständnis von der Würde des leidenden Menschen.

Die Würde des Sterbenskranken wird nicht dadurch sichergestellt, dass ihm durch eine Gesetzesänderung die vollständige Verfügungsmacht über sein Lebensende eingeräumt wird. Die Beispiele der Niederlande und Belgiens belegen vielmehr, wie durch die Freigabe der aktiven Sterbehilfe dem Missbrauch gerade an nicht einwilligungsfähigen Patienten faktisch Tür und Tor geöffnet worden sind.

Euthanasie, in welcher Form auch immer, widerspricht nicht nur dem ärztlichen Ethos und einer Kultur der liebenden Pflege, Hilfe und Fürsorge, sondern geht auch an den tatsächlichen Bedürfnissen der betroffenen Menschen vorbei. Statt sich für das leibliche und seelische Wohl schwerstkranker und sterbender Menschen mit allen Mitteln der modernen Palliativmedizin und Seelsorge einzusetzen, befürworten Teile von SPD, Grünen und FDP den juristisch geregelten Tod als Lösung. Der EAK wird sich im Gegensatz dazu zusammen mit den Kirchen unbeirrt für eine Kultur des Lebens und der liebevollen Fürsorge bis zum Lebensende einsetzen."

Berlin, den 07.04.2004