Zum Stammzellenimport

01.02.2002

Das unwürdige Feilschen um den Stichtag des Imports embryonaler Stammzellen hat begonnen. Die Dose der Pandora der Forschung an embryonalen Menschen ist geöffnet.

Schon zwei Tage nach der Entscheidung des Deutschen Bundestages macht der Importbefürworter Peter Hintze Druck auf den Kompromissvorschlag.

Er missachtet dadurch nicht nur das Ergebnis einer ernsten Debatte, sondern er beweist, dass das Argument der Importgegner richtig war:

„Wer einen Spalt der Tür öffnet, die ein Forschen an embryonalen Stammzellen erlaubt, wird bald mit neuen Forderungen konfrontiert. Der embryonalen Forschung in Deutschland ist Tor und Tür geöffnet.“

Dies beweisen auch die Reaktionen von Prof. Winnacker (Deutsche Forschungsgemeinschaft), der angesichts der Entscheidung von einem „Durchbruch“ sprach. Nichts anders als der Dammbruch wurde von ihm damit konstatiert.

Das ethisch zweifelhafte Argument, auf bereits etablierte Stammzellen zurückzugreifen, um keine neuen Embryos zu töten wird schon jetzt ad absurdum geführt.

Sollte ein späterer Stichtag als der im Kompromissvorschlag gelten, dann ist die gesamte ethische Argumentation derjenigen, die den Kompromissvorschlag als ethisch unbedenklich bezeichnet haben, Makulatur, denn die Verzweckung lebender Embryonen zum Zeitpunkt der Bundestagsentscheidung wäre erfolgt.

Diese Entwicklung zeigt, dass es nur ein „Nein“ oder ein „Ja“ in dieser Frage gibt und kein „Nein, aber“ oder ein „Ja aber“.

Berlin, den 01.02.2002