Zur Bioethikdebatte

21.12.2000

Die Zustimmung des britischen Parlaments zum Klonen menschlicher Embryos für therapeutische Zwecke opfert werdendes Leben den Gesundheits- und Wirtschaftsmaximen einer "freien" Gesellschaft.

Diese sog. freie Gesellschaft sieht sich immer weniger durch ethische Normen gebunden.

Die Entwicklungen in den Niederlanden (Euthanasiegesetz) und jetzt in England machen dies deutlich.

Werdendes und Sterbendes Leben werden weniger wert!

Auch der Bundeskanzler hat den Weg derer beschritten, die vor einer "Politik ideologischer Scheuklappen" warnen. Er untergräbt damit den in Deutschland in den 90er Jahren errungenen Wertekonsens hinsichtlich des Klonens von Embryonen.

Was aber ist eine "Politik ideologischer Scheuklappen", die der Kanzler "unverantwortlich" findet?

Ist es eine Politik, die den Embryonenschutz im Zusammenhang mit der Menschenwürde sieht? Ist es die "Ideologie", der das christliche Menschenbild zugrunde legt?

Meint Schröder mit "Ideologie" den christlichen Glauben?

Unverantwortlich wäre es, therapeutisches Klonen in Deutschland zu legalisieren. Verantwortliches Forschen und Handeln, verantwortete Politik, fördert die Forschung der adulten Stammzellen.

Leben und Gesundheit auf Kosten anderer ist nicht nur unverantwortlich, sondern im höchsten Maße unethisch.

Das "Verbot der Verwendung embryonaler Stammzellen" ist nicht, wie es Schröder avisiert, an Erfolg oder Misserfolg der Forschung an adulten Stammzellen geknüpft.

Mit seinem Beitrag zur Bioethik beweist der Kanzler einmal mehr, dass er Deutschland erneuern" will! Geplant ist: "Schröders neue Welt!" Eine Welt, in der es zwar "nationale Ethik-Räte" geben soll, die aber nicht mehr davon ausgeht, dass die Menschen mit einer "Politik ideologischer Scheuklappen", nämlich mit christlichem Gewissen der "Machbarkeit" biomedizinischen Handelns klare Grenzen setzen.

Berlin, den 21.12.2000