Anlässlich der heute in Berlin vorgestellten, neuen Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“, erklärt der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel MdB:
„Verlässliche friedensethische Orientierung in einer oft leider durch Kriege, Terror und Gewalt geprägten und zerrissenen Welt ist heutzutage mehr denn je nötig. Es ist darum sehr zu begrüßen, dass der Rat der EKD nach der dramatischen Zäsur des 11. September 2001 und den vielen neuen friedenspolitischen Herausforderungen und Gefährdungen der letzten Jahre nun einen neuen, grundlegenden Beitrag leistet. „Aus Gottes Frieden leben“ bietet wesentliche Impulse, die notwendige friedensethische und friedenspolitische Diskussion in unserem Land voranzubringen, zu intensivieren und zu vertiefen.
Ein besonderes Verdienst dieser neuen Friedensdenkschrift ist, dass sie auf der Basis des biblisch motivierten Leitbildes vom „gerechten Frieden“ zentrale friedensethische Kriterien erneut ins Bewusstsein ruft. Damit kann deutlich werden, woran sich auch eine vor dem christlichen Menschenbild verantwortete Friedenspolitik messen lassen muss. Der Rat der EKD fordert in diesem Zusammenhang mit Recht ein neues Verständnis einer umfassenden, internationalen Friedensbemühung, die beispielsweise die Dimensionen transnationaler sozialer Gerechtigkeit sowie der Sicherung von Menschenrechtstandards mit einbezieht. Mit der EKD ist darüber hinaus zu unterstreichen: Im Mittelpunkt christlicher Friedensverantwortung müssen auch stets die Grenzen eines möglicherweise unvermeidbaren, rechtserhaltenden militärischen Gewaltgebrauchs hinreichend bedacht werden. Zur Fortentwicklung und Stärkung einer international verbindlichen und durchsetzbaren Friedens- und Rechtsordnung gibt es zudem in ethischer Hinsicht keine wirklich tragfähige politische Alternative.
Die neue EKD-Friedensdenkschrift behandelt insgesamt so viele differenzierte und komplexe Fragestellungen und Probleme, dass eine angemessene kritische Würdigung auch einzelner Punkte aus politischer Sicht nur im Prozess der weiteren gemeinsamen Diskussion sinnvoll ist. Der EAK ist zu dieser friedenspolitischen Diskussion bereit und dankt der EKD für Ihren wichtigen Beitrag.“
Berlin, den 24.10.2007
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