Zu den Sparmaßnahmen des Berliner Senats beim Religionsunterricht

29.06.2001

Die Einsparungen von 2,9 Millionen DM, die der Berliner Senat jetzt beim Religionsunterricht verfügt hat, sind ein Affront gegen die evangelische und katholische Kirche in Berlin.

Klaus Wowereit und sein rot-grüner Übergangssenat in Berlin machen inhaltlich von Anfang an deutlich, dass der Schulterschluss zur PDS bereits vollzogen wurde.

Was der SED, der Vorgängerpartei der PDS, im Osten Deutschlands durch penetrante Ausgrenzung und Verfolgung der Christen in 40 Jahren gelungen ist, hat sich scheinbar auch eine rot-rote Regierung in Berlin zum Ziel gesetzt: Die Reduzierung des christlichen und kirchlichen Lebens in der Bundeshauptstadt.

Die Kirchen und die Christen der Stadt Berlin, sowie all diejenigen, die sich für Werteerziehung einsetzen, sind die Verlierer, sollten die Genossen Wowereit und Gysi die Wahlen für sich entscheiden.

Nicht anders ist es zu verstehen, dass bei einem Gesamthaushalt von 47 Milliarden und lächerlichen Einsparungen von 90 Millionen, zuallererst der Religionsunterricht von Wowereit ins Visier genommen wird. Gleichzeitig wird jedoch ausdrücklich der Haushalt für "alternative Kultur" spürbar angehoben. So gestaltet die SPD Zukunft! Noch Anfang der Woche wurde von der Berliner SPD eine Stärkung des Bildungshaushalts gefordert; vier Tage später sind die Aussagen nur noch Makulatur. Der Verdacht liegt nahe, dass die Werteerziehung im Religionsunterricht der rot-roten Verbrüderungstruppe ein Dorn im Auge ist.

Die SPD in Berlin beweist einmal mehr, dass sie keinen Wert auf die Kirchen legt. Ohne die CDU-Führung in der großen Koalition hätte man den Religionsunterricht schon in den letzten Jahren – wäre es nach dem Willen der SPD gegegangen - zusammengestrichen. Jetzt aber haben die Genossen freie Hand. Gerade vor dem Hintergrund der Verhandlungen über das Fach "LER" beim Bundesverfassungsgericht, sind die Kürzungen in diesem Bereich als ein klares politisches Signal zu bewerten.

Mit Wowereit mag die Berliner Subkultur Aufschwung gewinnen, nicht aber die Kultur, die eine Gesellschaft zukunftsfähig macht.

Berlin, den 29.06.2001