Zum „Internationalen Tag der Familie“

15.05.2001

Allein mit Kindergelderhöhungen findet in Deutschland keine familienpolitische Wende statt.

30 DM mehr oder weniger sind für junge Menschen, die über eine Familie nachdenken, kein hinreichender Grund, sich für Kinder zu entscheiden. Vielmehr müssen die allgemeinen Rahmenbedingungen in Deutschland zu Gunsten der Familie weiterentwickelt werden.

Die Ehe bleibt ohne Wenn und Aber die beste Grundlage für die Erziehung von Kindern. Der Staat muss sich ihr gegenüber besonders verpflichtet zeigen. Wer den Status der Ehe relativiert, gibt ein familienpolitisches Fehlsignal.

Kinder und berufliches Engagement dürfen sich nicht gegenseitig behindern. Zwar muss auch in Zukunft der Erziehungsschwerpunkt in den Familien liegen, doch sind vielschichtige Betreuungsangebote familienpolitisch zu fördern. Wir brauchen in Deutschland Kindergärten und Schulen, die den flexiblen Bedürfnissen der Arbeitswelt entsprechen. Familien müssen entlastet werden, um sich der Herausforderung der Kindererziehung zu stellen. Kinderbetreuung muss wieder bezahlbar werden.

Dennoch: Der Ort der Wertevermittlung ist und bleibt die Familie selbst. In ihr werden die Grundlagen für das gesellschaftliche Miteinander gelegt. Die Eltern sind in ihrer Erziehungsverantwortung zu unterstützen. Nur wenn sich die Gesamtgesellschaft ihrer Verantwortung stellt, hat das Konzept des Generationenvertrages eine Zukunft.

Hierzu hat die Bundesregierung bisher nur Flickwerk beigetragen und kreative Konzepte moderner Familienpolitik vermissen lassen.

Berlin, den 15.05.2001