Die Gefahr von Linksradikalismus in Deutschland darf auch weiterhin nicht unterschätzt werden. Es ist ein alarmierendes Zeichen, wenn es einer sogenannten „Antifa“-Gruppe gelingt, eine Tagung der Evangelischen Notgemeinschaft, die eigentlich vom 13. bis 15. Oktober in Bonn stattfinden sollte, allein durch verbale Drohgebärden zu verhindern.
Die Ausübung der Religionsfreiheit ist ein grundgesetzlich verbrieftes Recht, das Christen für sich heute und zukünftig in Anspruch nehmen.
Umso bedauerlicher ist, dass das Bonner Gustav-Stresemann-Institut – vorgesehener Tagungsort – sich am Abend vor der Veranstaltung auf ihre Geschäftsbedingungen berief und die Veranstaltung wegen „Gefährdung des Rufs und der Sicherheit“ bzw. Beeinträchtigung des „reibungslosen Geschäftsbetriebs“ absagte. Bereits angereiste Teilnehmer, darunter viele ältere Personen, wurden umgehend des Hauses verwiesen.
Der Begriff der „wehrhaften Demokratie“ scheint der Leitung des Gustav-Stresemann-Instituts unbekannt. Der „reibungslose Geschäftsbetrieb“ erschien wohl wichtiger ...
Deshalb ist nicht nur Zivilcourage gegen Rechtsradikale gefordert, sondern auch gegen linke Chaoten.
Für Rechtsextreme und Linksradikale muß auch weiterhin gelten, dass sie unsere Demokratie nicht durch lautstarke Parolen und Einschüchterung beugen können.
Dies erwartet man gerade von Institutionen wie dem Gustav-Stresemann-Institut, das sich auf die Ideale des Friedensnobelpreisträgers beruft.
Berlin, den 24.10.2000
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