Das Thema: „Menschen würdig pflegen“ ist Ausdruck der Verantwortung, die die Kirchen für die Menschen in unserem Land und für unsere Gesellschaft tragen.

Die Kirchen stellen sich durch ihre diakonischen und karitativen Einrichtungen seit Jahrzehnten der Herausforderung, Menschen im Alter würdig zu begleiten. Die Gesellschaft tut gut daran, wenn sie den Appell der Kirchen zum würdigen Umgang mit kranken oder alten Menschen aufnimmt und durch solidarisches Handeln an Hilfsbedürftigen beantwortet.

Leid, Krankheit, Behinderung, Sterben und Tod dürfen nicht weiter tabuisiert werden. Vielmehr zeigt sich eine Gesellschaft gerade dann als kultiviert und zukunftsfähig, wenn sie auch die Schattenseite des Lebens beleuchtet. „Die Woche für das Leben“ ist die christliche Antwort auf die Dunkelheit derer, die versuchen dem Leben am Anfang und am Ende die Würde zu nehmen.

Die Diskussion um die aktive Sterbehilfe und um die Gentechnologie zeigt wie sehr unsere Gesellschaft in der Gefahr ist, das Leben nach Wirtschaftlichkeits- oder Nützlichkeitsaspekten zu bewerten. „Die Woche für das Leben“ setzt hier Signale für eine notwendige Kurskorrektur.

Die Kirchen beweisen dadurch einmal mehr ihre herausragende Rolle in wesentlichen gesellschaftlichen Fragestellungen.

Berlin, den 18.05.2001